Seit 20 Jahren mit Jagdfieber im Progressive-Park.
Sommerfieber 1984: Im Tauschrausch für eine Dr.Z.
Reklamestudent Reinhart Kotzsch versucht bei Pandora´s Box seine Progressive-Rock-Sammlung zu komplettieren, allerdings ohne genügend Bares in der Tasche. Um sein mageres Konto zu entlasten, reduziert der Düsseldorfer lieber seine eigenen Vinylschätze. Zum Beispiel, als der ex-Düsseldorfer und jugendliche Creamcheese-Abhänger eine original DR. Z - "Three Parts To My Soul..." gegen 16 ultrarare Springsteen- und Floyd-Promos aus seiner Privatsammlung tauscht. Ein Deal, der schnell die Runde macht: Reinhart Kotzsch wird umgehend Berlins beliebtester Kunde in der Berliner Plattenszene. Joachim Borneleitus hingegen kann sein Raritätenangebot um etwa 0,005% erweitern. Für beide ist der Deal allerdings der Beginn einer großen Freundschaft.
1987 and then: Geff und Reinhart beleben Twenty Sixty Six auf's Neue.
Reinhart Kotzsch und Freundin besuchen ein Konzert der Geff Harrison Band in der berüchtigten Berliner Tanzbar "Joe am Ku'damm". Vor Ort läßt sich Reinhart Kotzsch von Geff Harrison ein Autogramm auf seiner guten alten 2066 AND THEN-Platte geben. Das Album wird zum abendlichen Gesprächsthema, die Nacht zum Tage und eine Wiederveröffentlichung der Rarität beschlossene Sache. Zunächst müssen jedoch noch diverse Hürden genommen werden.
...ach übrigens, ich hab gesehen, dass die 2066 and then schon aus Österreich kommt. Da seid ihr ein bisschen spät dran, nicht wahr?
Gutgemeinter Hinweis auf der Berliner Schallplattenbörse, 1988
Da ist was dran: Die Preßwerke wohlorganisierter Vinylpiraten aus Italien und Österreich flaufen auf Hochtouren. Auch mit Deutschrock läßt sich bereits Kasse machen. Und Ankündigungen von gleichzeitig mehreren 2066-Reissues lassen Schlimmstes befürchten. Reinhart Kotzsch schlägt Alarm, Geff Harrison spielt die Feuerwehr. Er vermittelt unverzüglich ein Treffen mit Eckard Madaus, seines Zeichens einstiger Produzent von "Reflections On the Future." Anschließende Verhandlungen werden kurz vor Weihnachten in Köln erfolgreich abgeschlossen.Für das zukünftige Reissue-Projekt schon einen Namen: SECOND BATTLE, in Anlehnung an BATTLE OF THE BANDS, wie viele Musikwettbewerbe in den 60ern hießen. Reflections on The Future erscheint dann endlich im Mai 1989. And then?
...es ist ja nicht so, wie Sie sagen, dass es derartige unter diesen Labeln erschienene Aufnahmen auf dem Markt nicht mehr gibt. Wir machen seit langem umfängliche Zweitverwertungen,...wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Firmen illegale Verwertungen ihrer Aufnahmen nicht hinnehmen werden. Wir verfolgen deshalb regelmäßig die Sammleranzeigen im Record Collector und Oldie-Markt und ...
Schreiben einer besorgten Rechtsabteilung an Reinhart Kotzsch, 1989
1989 geht es richtig los.
Mit neuen Bankdrediten gestärkt, geht Second Battle auf Jagd im Krautrock-Dschungel zu Hause waren. Dazu gehören Schallplattenfirmen, Verlage und Produzenten, aber auch Musiker, die per "Weckruf" auf nüchternen Magen an ihre Jugendsünden erinnert werden, wie beispielsweise Ernst Herzner oder Harald Kaiser. Second Battle produziert Reissues von ZARATHUSTRA (SB 002), SPERRMÜLL (SB 003) und dem ELOY-Debüt (SB 004) - wieder alles 1000er Auflagen. Dafür wird ordentlich die Werbetrommel gerührt. Damals übrigens noch echt handgemacht und machmal ein wenig "patchy"
Fortsetzung folgt....